In den vergangenen Jahren haben Aktionäre von steigenden Dividendenzahlungen profitiert. Wenngleich auch in diesem Frühjahr Milliarden an Anteilseigner ausgeschüttet werden, dürften die Dividendenzahlungen aufgrund der sich verschlechternden Geschäftsentwicklung zurückgehen. Für Anleger steht inzwischen eine breite Palette an Dividenden-ETFs zur Verfügung.
Die wichtigsten Inhalte dieses Artikels:
- Dividendenzahlungen haben in den letzten Jahren stetig zugenommen.
- Dividenden sind zu einer Alternative für ertragsorientierte Anleger geworden und bilden somit einen wichtigen Baustein beim Vermögensaufbau.
- Die durchschnittliche Dividendenrendite bei Unternehmen aus dem DAX bzw. Euro Stoxx 50 liegt über den aktuellen Negativ-Renditen von Bundesanleihen.
Jedes Frühjahr startet die Bilanzsaison. Dann lädt ein DAX-Unternehmen nach dem anderen zur Hauptversammlung der Aktionäre ein. Dieser Versammlung wird ein Dividendenvorschlag gemacht: Jeder Aktionär erhält pro Aktie einen Bonus, der sich an der Geschäftsentwicklung des Unternehmens im vergangenen Jahr orientiert.
Wie hoch ist die Dividendenrendite?
Die Dividendenrendite ist von Investment zu Investement unterschiedlich hoch, liegt aber durchschnittlich bei 2,9 Prozent (DAX) beziehungsweise 3,3 Prozent (Euro Stoxx 50) auf Basis der erwarteten Ausschüttungen für das Geschäftsjahr 2019. Damit liegt die laufende Rendite von Aktien nicht nur markant über den aktuellen Negativ-Renditen von Bundesanleihen. Sie erzielen auch eine klar bessere Rendite als Anleihen anderer Euro-Staaten ordentlicher Bonität oder von Unternehmen mit Investmentgrade-Qualität.
Wie wichtig sind Dividendenzahlungen für Anleger?
Aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie ist davon auszugehen, dass sich die Geschäftsentwicklung und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen zumindest im laufenden Jahr verschlechtern wird. Inzwischen ist die Liste der Unternehmen, die ihre Dividende im Vergleich zum Vorjahr kürzen oder sogar ganz streichen, größer geworden. Die Liste der Dividendenkürzer könnte sogar noch länger werden, vermuten Aktionärsschützer wie die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW).
Für Privatanleger sind diese Dividendenkürzungen keine gute Nachricht. Denn viele Investoren in Deutschland schauen stark auf die Dividende. Wie wichtig die Dividenden für Anleger sind, zeigen diese Zahlen: Nach Berechnungen der LBBW hat der DAX seit März 2009 um 235 Prozent zugelegt. Der Dax-Kursindex, der lediglich die Kursentwicklung abbildet, stieg nur um 137 Prozent. Reinvestierte Dividenden haben demnach 97 Prozentpunkte zur Dax-Performance in dem Zeitraum beigetragen. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass Dividenden über die Zeit einen signifikanten Wertbeitrag liefern können und daher bei der Investitionsausrichtung berücksichtigt werden sollten. Auch US-Starinvestor Warren Buffett setzt seit Jahrzehnten auf die Macht der Dividenden.
Welche Rolle spielen Dividendenzahlungen?
Die wachsende Weltwirtschaft und niedrige Zinsen haben die Unternehmensgewinne in den vergangenen zehn Jahren spürbar nach oben getrieben, während die Renditen defensiver Investments unter Druck geraten sind. Aufgrund dessen sind Dividendenzahlungen zu einer wichtigen Alternative für ertragsorientierte Anleger geworden und bilden damit einen wichtigen Baustein beim Vermögensaufbau. Da es vor allem in Europa große Unterschiede bei den ausgeschütteten Dividenden gibt, sollten private Anleger selektiv vorgehen. Angeführt wurde die Liste der größten globalen Dividendenzahler in den zurückliegenden Jahren zumeist von Ölproduzenten. Unter den 20 größten Dividendenzahlern der Welt fanden sich in den zurückliegenden Jahren fünf Öl- und Gasproduzenten.
Wie kann ich in Dividenden-Titel investieren?
Zahlreiche Studien belegen, dass Dividenden langfristig die Performance von Aktienanlagen deutlich beeinflussen. Neben Kursgewinnen profitieren Privatanleger dabei regelmäßig von den Ausschüttungen der Unternehmen, in die sie investieren. Dividendenfonds greifen diese Anlagestrategie auf und investieren in Unternehmen, die besonders viel Geld an Aktionäre auszahlen. Das kann sich für vermögensaufbauende und -erhaltende Privatkunden lohnen. Statt in einzelne Unternehmen zu investieren, bieten sich zur besseren Risikostreuung Dividenden-ETFs oder Dividendenfonds an. Der Unterschied besteht darin, dass ein ETF passiv gemanagt wird, während ein Fonds von einem aktiven Fondsmanagement betreut wird.
Anleger sollten bei Investments in Dividenden-ETFs beachten, dass es nur einen begrenzten Pool an Aktien gibt, die kontinuierlich hohe Dividenden ausschütten. Aus diesem Grund kann ein diversifiziertes Portfolio Dividenden-ETFs enthalten, es sollte aber nicht ausschließlich aus ihnen bestehen. Denn diese Restriktion kann zulasten der Diversifikation gehen.