Wenn es eine unumstrittene Regel der Geldanlage gibt, dann ist es wohl diese: „Nicht alle Eier in einen Korb legen“. Denn: Fällt Ihnen der Korb aus der Hand, sind gleich alle Eier dahin. Bei der Geldanlage gilt das genauso. Wenn Sie etwa nur in eine Anlageklasse oder sogar nur eine Einzelaktie investieren, ist das Geld im schlimmsten Fall ganz weg, wenn sie sich ungünstig entwickelt.
Die Lösung, um das Risiko zu reduzieren, lautet Asset Allocation, auf deutsch Vermögensallokation oder Vermögensaufteilung.
Anlagemärkte verlaufen nicht einheitlich: Mal steigen die Aktienkurse, während sich Anleihen nicht vom Fleck bewegen. Oder Aktien aus Schwellenländern verteuern sich rasant, gleichzeitig treten Industrieländer-Aktien mehr oder weniger auf der Stelle. Eine grobe Orientierung:
Meist steigen Aktien in Zeiten des Wirtschaftswachstums, in Rezessionsphasen leiden sie hingegen.
Dafür erweisen sich Staatsanleihen (jedenfalls solche von soliden Schuldnern) in wirtschaftlichen Schwächephasen normalerweise als Stabilitätsanker.
Gold profitiert in der Regel von Unsicherheit, Inflation und niedrigen Zinsen.
Der Trick ist also, Investments zu streuen - über verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen. So können Verluste in einer Anlage durch Gewinne in einer anderen wettgemacht werden. Je unabhängiger die einzelnen Anlagen voneinander sind (man spricht von niedriger Korrelation), desto besser.
Der Ansatz, möglichst breit zu diversifizieren, baut auf der modernen Portfoliotheorie des US-Ökonomen Harry M. Markowitz aus dem Jahr 1952 auf. Markowitz, der 1990 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt, wies nach, dass eine sinnvolle Streuung im Depot das Risiko senkt, ohne die Rendite zu verringern. Die darauf basierende Anlagestrategie ist weit verbreitet und hat sich in der Vergangenheit grundsätzlich bewährt.
Heute weiß man allerdings auch: Das Verhalten von Anlageklassen zueinander kann sich ändern. In Krisenzeiten, zum Beispiel während der Finanzkrise oder der Corona-Krise, haben Aktien und Anleihen beide verloren, obwohl sie sich traditionell gegenläufig entwickeln. Nach dem „Corona-Crash“ im Frühjahr 2020 stiegen die Aktienkurse (eigentlich Risiko-Assets), aber genauso der Preis von Gold, das üblicherweise als Krisenwährung gilt. Dieser Umstand wirft den Rat, Anlagen zu streuen, aber nicht automatisch über Bord. Behalten Sie lediglich im Hinterkopf, dass die Eigenschaften unterschiedlicher Anlageklassen variabel sein können.
Eine sinnvolle Asset Allocation verfolgt das Ziel, Renditechancen und Risiken bestmöglich auszubalancieren. Dafür ist es wichtig, nicht nur eine breite Streuung innerhalb einer Anlageklasse vorzunehmen, sondern auch über verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen hinweg zu diversifizieren:
Welche Anteile in Ihrem Portfolio nun auf welche Anlageklasse entfallen sollten, hängt ganz von Ihnen ab. Nicht alle Anleger haben die gleiche Renditeerwartung, Risikoeinstellung oder den gleichen Anlagehorizont. Für die einen steht der Kapitalerhalt an erster Stelle, auch vorübergehende Verluste möchten sie nicht hinnehmen. Andere sind an mehr Rendite interessiert, haben einen langfristigen Anlagehorizont und sind daher auch riskanteren Anlagen nicht abgeneigt.
Die allgemeine Faustregel: Je risikofreudiger Sie sind und je länger Sie anlegen wollen, desto höher kann der Aktienanteil sein. Je risikoscheuer Sie sind und je kürzer Sie den Anlagehorizont wählen, desto höher sollte der Anleihenanteil sein.
Vielleicht haben Sie schon einmal von strategischer und taktischer Asset Allocation gehört. Die beiden Strategien unterscheiden sich in der Perspektive beziehungsweise im Betrachtungshorizont:
Sehr beliebt ist mittlerweile übrigens der Asset-Allocation-Ansatz „Core-Satellite“. Dabei besteht das Portfolio aus einem Kerninvestment, das den größten Teil ausmacht und kleineren Teilen, den „Satelliten“.
Die Asset Allocation in die Hand von Profis zu geben, ist für institutionelle Investoren wie Versicherer, Pensionsfonds oder Family Offices völlig normal. Privatanleger haben sich in Sachen Asset Allocation in der Vergangenheit meist von ihrer Bank beraten lassen. Die empfiehlt allerdings meist nur ihre eigenen Produkte, die meist sehr teuer sind.
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