Finanzwissen

Digitale Vermögensverwalter im Corona-Härtetest

Geschrieben von Nadine Friederichs | Jul 21, 2020 10:00:00 PM

Viele digitale Vermögensverwalter sitzen mittlerweile fest im Sattel des deutschen Marktes. Geholfen hat dabei, dass es ihnen die Kapitalmärkte in den vergangenen Jahren vergleichsweise leicht gemacht haben, gute Anlageergebnisse zu liefern. Die Corona-Krise in diesem Frühjahr und der damit verbundene Crash an den Weltbörsen war die bislang härteste Bewährungsprobe. Vor allem an den abstürzenden Aktienmärkten zeigten sich die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Anlageansätze und Risikomodelle. Das Magazin Capital hat untersucht, welche Anbieter sich in der Krise behauptet haben, welche Schwächen offenbarten und was die Anbieter in puncto Service und Kundenprofilierung zu bieten haben.

Was ist Capital?

Capital wurde 1962 von Adolf Theobald gegründet und erscheint im Verlag Gruner + Jahr. In den 1970er- und 1980er-Jahren galt Capital unter dem Chefredakteur und späterem Herausgeber Johannes Gross als meinungsführendes Wirtschaftsmagazin in Deutschland. Die monatliche Börsen-Kolumne von Investorlegende André Kostolany genoss über Jahrzehnte Kultstatus. Seit den 1990er-Jahren hat sich der redaktionelle Fokus mehrfach verschoben. Themen rund um Geldanlage und Börse bilden jedoch nach wie vor einen Schwerpunkt in der Berichterstattung. Die aktuell verkaufte Auflage beträgt mehr als 130.000 Exemplare (Stand: 1. Quartal 2020). Der Titel ist zwischenzeitlich alle 14 Tage neu herausgekommen, 2008 ist der Verlag aber wieder zum ursprünglich monatlichen Erscheinungsrhythmus zurückgekommen, der seitdem unverändert gilt.

Was hat Capital in seinem Robo-Advisor-Test untersucht?

Die Redaktion hat zusammen mit den Experten des Analysehauses Tetralog die Angebote von 36 digitalen Vermögensverwaltern, die von Juni 2019 bis Mai 2020 in Deutschland aktiv waren, bewertet. Dabei haben die Prüfer die Kosten für die Anlage von 50.000 Euro eines fiktiven Testkunden ermittelt und die Qualität der einzelnen Anbieter in den Kriterien Anlegerprofilierung, Anlageergebnisse und Service bewertet. In der Kategorie „Investment“ haben die Tester Rendite und Risiko der Anlageergebnisse der Anbieter miteinander verglichen. Zusätzlich haben sie geprüft, wie gut der einzelne Anbieter jeweils seinen Investmentprozess beschreibt. Gepunktet haben in dieser Disziplin vor allem diejenigen Robo-Advisor, die Interessenten und Kunden detailliert erklären, welche Investmentstrategie sie verfolgen, wie sie das Anlagerisiko managen und welchen Prozess sie bei der Auswahl von Wertpapieren und Investmentfonds verfolgen. Zudem ging es um die Transparenz bei den gemachten Anlagevorschlägen. An Ende hat das Test-Team Rating-Noten in Form von Sternen für die Gesamtleistung vergeben. Fünf Sterne haben diejenigen Anbieter erhalten, die in der Endabrechnung auf mehr als 75 Punkte bei einer Maximalzahl von 100 Punkten gekommen sind.

Wie hat Whitebox in dem Vergleich abgeschnitten?

Laut Capital gehört Whitebox zu den Top 3 der besten Robo-Advisor in Deutschland. Ein Endergebnis von 78,1 Punkten bedeutet nicht nur den dritten Platz, sondern auch die Höchstnote von fünf Sternen. Heraus sticht dabei, dass Whitebox bei den Kosten für das Testdepot zu den günstigsten unter den etablierten Anbietern gehört. Gleiches gilt für den Prüfpunkt „Investment“. Auch die von Tetralog ermittelte rollierende Rendite von 4,94 Prozent im 12-Monats-Durchschnitt kann sich im Vergleich zum Gesamtfeld sehen lassen.

Wie lautet das zusammenfassende Fazit?

Grundsätzlich sind wir bei Whitebox nach wie vor der Meinung, dass Sie Tests und Vergleiche lediglich als grobe Orientierung betrachten und kritisch hinterfragen sollten. Das Feld der Robo-Advisor wächst weiterhin. Dabei lassen sich nicht nur die Preise und Leistungen immer stärker ausdifferenzieren, sondern Qualität und Service der etablierten Anbieter langfristig – und damit nachhaltiger – vergleichen. Den Dauertest müssen die Neulinge erst noch bestehen – während von den etablierten Anbietern nur wenige auf Sicht der vergangenen zwei Jahre eine schlechte Figur in Sachen Rendite gemacht haben. Das gilt uneingeschränkt auch für Whitebox. Fünf Sterne im Test zeigen: Bei uns stimmt das Gesamtpaket aus günstigem Preis, Topqualität und bewährtem Service. Den Corona-Härtetest hat die Branche insgesamt also bestanden. Und die Ausreißer nach unten zeigen, dass sich im Markt der digitalen Vermögensverwalter langsam die Spreu vom Weizen trennt.