Finanzwissen

Frauen und Geld: Altersvorsorge mit ETFs

Geschrieben von Salome Preiswerk | Mar 21, 2024 9:54:00 AM

Am 8. März ist alljährlich der Internationale Weltfrauentag. Bereits seit 113 Jahren dient dieser Tag dem Kampf für mehr Gleichberechtigung von Frauen. Viele der Ziele, mit denen die Frauenrechtlerinnen damals angetreten sind, wurden glücklicherweise bereits erreicht. Doch es gibt noch immer viel zu tun, zum Beispiel in Sachen Finanzen. 

Im Schaltjahr 2024 war der sogenannte Equal Pay Day zwei Tage vor dem Weltfrauentag. Bis zu diesem Tag im Jahr arbeiten Frauen – zumindest rechnerisch – umsonst. In Zahlen ausgedrückt: Frauen arbeiten vom 1. Januar  an gerechnet 66 Tage unentgeltlich. Denn laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts erhalten Frauen für ihre Arbeit 18 Prozent weniger Bruttogehalt als Männer.

Dabei werden sämtliche Arbeitsformen und Berufsgruppen miteinander verglichen: der hoch bezahlte Top-Manager ebenso wie die Pflegekraft, die in Teilzeit arbeitet. Der bereinigte sogenannte Gender Pay Gap, also die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern, liegt bei etwa 6 Prozent. Das ist immer noch ein erschreckend hoher Wert, wenn man bedenkt, dass Frauen schlechter bezahlt werden, obwohl die Voraussetzungen etwa bei Berufswahl, Qualifikation, Arbeitserfahrung, Arbeitsumfang und Bildungsstand die gleichen sind wie bei den männlichen Kollegen.

Gender Pay Gap schon ab Kindesalter

Der Gender Pay Gap beginnt übrigens schon im Kindesalter: Jungs bekommen Untersuchungen zufolge mehr Taschengeld als Mädchen. Anschließend ziehen sich die Unterschiede durchs ganze Leben, wobei sie mit dem Alter sogar ansteigen. Vor allem zwischen 30 und 50 Jahren nimmt der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen deutlich zu. Das ist kein Wunder, schließlich ist das die Zeit der Kindererziehung, in der es meist immer noch die Frauen sind, die zugunsten der Familie beruflich kürzertreten, während der Mann Karriere macht. Somit werden Karrieresprünge und Lohnerhöhungen seltener für Frauen. Außerdem – auch das gehört zur Wahrheit – sind Frauen gerade zum Berufsstart oftmals zurückhaltender bei der Gehaltsverhandlung. Dementsprechend steigen sie mit einem niedrigeren Gehalt ins Berufsleben ein – ein Rückstand, der sich in den Folgejahren nur schwer kompensieren lässt.

Frauen und Geld: Alleinstehenden Rentnerinnen droht Altersarmut

Dass im 21. Jahrhundert Frauen und Männer immer noch ungleich entlohnt werden, ist – man muss es in dieser Deutlichkeit sagen – ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Eines, das auch der Gesellschaft teuer zu stehen kommen wird. Denn ein geringeres Gehalt bedeutet auch eine niedrigere gesetzliche Rente. Entsprechend hoch ist das Risiko für Altersarmut. Das gilt vor allem für alleinstehende Frauen: Laut einer Bertelsmann-Studie könnte bis 2036 jede dritte alleinstehende Rentnerin in Armut leben.

Aus diesem Grund ist es gerade für Frauen wichtig, rechtzeitig Vorkehrungen zur eigenen finanziellen Absicherung zu treffen und sich dabei nicht auf den Partner zu verlassen. Da die gesetzliche Rente allein in den allermeisten Fällen nicht ausreichen wird, führt daher an der privaten Altersvorsorge, wie beispielsweise dem Vermögensaufbau mit Wertpapieren wie ETFs, kein Weg vorbei.

Investieren für Frauen: Schon ab 25 € möglich

Einer aktuellen Studie zufolge kümmern sich nur 20 Prozent der Frauen um ihre eigene finanzielle Langzeitplanung. Ein Grund dafür ist das mangelnde finanzielle Selbstbewusstsein: Viele Frauen schätzen sich in Sachen Finanzen weniger kompetent ein als Männer. Dabei haben Untersuchungen längst belegt, dass Frauen oft erfolgreicher investieren als Männer. Denn Frauen neigen weniger dazu, sich selbst zu überschätzen, halten an ihren Entscheidungen fest und lassen sich seltener von Marktschwankungen beeinflussen.

Ein weiterer Grund, warum so viele Frauen den Schritt auf den Kapitalmarkt scheuen: Viele glauben, dass sie nicht genügend Geld haben, um in Wertpapiere zu investieren. Dieser Irrglaube ist besonders fatal. Gerade für Menschen mit weniger Kapital ist es essenziell, rechtzeitig die finanzielle Vorsorge fürs Alter zu treffen. Und das geht schon mit geringen Beträgen – mit unserer Anlagestrategie Whitebox Global zum Beispiel schon ab 25 Euro im Monat. So lässt sich auch mit geringen Mitteln langfristig ein finanzielles Polster aufbauen.

Deshalb habe ich einen Appell an alle Frauen: Traut euch und nehmt eure Finanzen selbst in die Hand. Denn es ist an der Zeit, sich auch bei diesem Thema endgültig zu emanzipieren. Dazu gehört, sich um die eigene Finanzplanung zu kümmern. Zumal ein selbstsicherer Umgang auf diesem Gebiet erwiesenermaßen das allgemeine Selbstbewusstsein stärkt – und das hilft garantiert auch bei der nächsten Gehaltsverhandlung.

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