Finanzwissen

20.000 Euro anlegen

Geschrieben von Nadine Friederichs | Aug 25, 2020 10:00:00 PM

Wenn Sie 20.000 Euro zur freien Verfügung haben, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Ihr Geld zu investieren. Dazu zählen etwa Aktien, Anleihen, Rohstoff- und Immobilienanlagen. Doch bevor Sie Ihre Investmententscheidungen treffen, sollten Sie Ihre Risikopräferenzen prüfen und Ihren Anlagehorizont festlegen. Sie haben geerbt, von einer Schenkung profitiert oder eine saftige Prämie von Ihrem Arbeitgeber erhalten? Oder in den vergangenen Jahren des Arbeitens ist einfach etwas „übriggeblieben“, was Sie vorerst nicht brauchen? Jetzt stehen Ihnen 20.000 Euro zur Verfügung und Sie plagt der Gedanke: Wie kann ich diese 20.000 Euro am besten anlegen? Eins ist klar: Klassische Instrumente des Sparens wie Sparverträge, Festgelder oder Bundesanleihen haben in Zeiten niedriger Zinsen an Attraktivität stark eingebüßt.

Sparbriefe und Sparkonten sind aufgrund der ausbleibenden Zinsen inflationsbereinigt sogar ein Verlustgeschäft. Ist Besserung in Sicht? Nicht wirklich. Die Corona-Krise hat eine Umkehr in der Niedrigzinspolitik der internationalen Zentralbanken wohl noch unwahrscheinlicher gemacht. Und komplett auf Aktien setzen wollen Sie, mit dem Corona-Crash noch in den Knochen, vielleicht auch noch nicht.

Liquidität vorhalten!

Vorab die Frage: Brauchen Sie das Geld wirklich nicht? Denn wenn Sie 20.000 Euro haben, heißt das noch nicht, dass Sie das Geld komplett investieren sollten. Bevor Sie mit der Aufteilung des Geldes beginnen, sollten Sie für unvorhergesehene Ausgaben eine ausreichende Liquiditätsreserve, auch Notgroschen genannt, zurücklegen. Experten empfehlen dafür meist einen Betrag in Höhe von zwei bis drei Monatsnettoeinkommen als „eiserne Reserve“, am besten separat auf einem Tagesgeldkonto.

Außerdem gilt natürlich: Wenn Sie Schulden haben, tilgen Sie diese zuerst! Fast immer sind Zinsen auf laufende Kredite deutlich höher als die zu erwartenden Renditen sicherer Geldanlagen.

Gesunder Mix aus unterschiedlichen Asset-Klassen

Sie brauchen das Geld also wirklich nicht und wollen es fest anlegen? Dann müssen Sie wissen: Die eine Empfehlung, die für alle gilt, gibt es nicht. Dazu sind die Unterschiede zu groß: Der eine Anleger ist risikofreudig, der andere risikoscheu. Der eine will fürs Alter sparen, der andere fürs Eigenheim oder die Weltreise (die es nach Corona ja hoffentlich irgendwann wieder geben wird).

Im Folgenden haben wir zusammengestellt, was Sie als Anleger in jedem Fall beachten sollten. Das gilt übrigens für den, der 20.000 Euro anzulegen hat, ebenso wie für den, bei dem es 50.000 oder gar 100.000 Euro sind.

  • Verteilen Sie Ihr Geld auf mehrere Töpfe! Den Spruch „Don't put all your eggs in one basket“ haben Sie sicher auch schon mal gehört. Ein gesunder Mix unterschiedlicher Anlageklassen ist enorm wichtig. Infrage kommen für Sie als Privatanleger grundsätzlich Anleihen und Aktien und eventuell auch Rohstoffe wie Gold, Immobilien- und Infrastrukturanlagen. Außerdem sollten Sie Ihr Geld auch über unterschiedliche Regionen streuen und über unterschiedliche Branchen.
  • Achten Sie auf die Kosten! Lange Zeit waren Kosten bei der Geldanlage kein großes Thema. In Zeiten niedriger Zinsen fallen Kosten aber mehr auf. Hohe Kosten, etwa bei aktiv gemanagten Fonds, schmälern die mageren Renditen noch zusätzlich.
  • Lassen Sie sich nicht blenden von vermeintlich windigen Angeboten wie Waldinvestments im Amazonasgebiet mit 12 Prozent Rendite im Jahr oder Beteiligungen an einem Windenergiepark mit 15 Prozent. Solche Angebote sind meist hochriskant, die Investments häufig intransparent und illiquide.

Prüfen Sie sich ehrlich: Was für ein Typ sind Sie?

Das war der allgemeine Teil, jetzt wird es spezieller. Denn wenn Sie 20.000 Euro anlegen wollen, kommt es ganz auf Sie an, wer (und wie) Sie sind und was Sie wollen. Das sollten Sie berücksichtigen:

Was ist Ihr Anlageziel und Ihr Anlagehorizont? Prüfen Sie:

  • Wann brauchen Sie das Geld? In 10, 20 oder erst in 30 Jahren?
  • Geht es um (vergleichsweise) kleine Summen – etwa für eine Reise, ein Auto oder die neue Küche – oder um große Summen für die Altersvorsorge oder die eigene Immobilie?
  • Können und wollen Sie sich lange festlegen?
  • Ist es wichtig für Sie, jederzeit an das Geld zu kommen?

Welcher Risikotyp sind Sie? Prüfen Sie:

  • Sind Sie eher der konservative Typ, für den Substanzerhalt an erster Stelle steht (der „sicherheitsorientierte Typ“)?
  • Oder sind Sie eher der ausgewogene Typ, für den Substanzerhalt zwar nicht unwichtig ist, der aber für mehr Renditechancen geringe Verlustrisiken in Kauf nimmt?
  • Oder sind Sie der risikofreudige, renditeorientierte Anleger, der mit Risiken und zwischenzeitlichen Kursverlusten zugunsten von attraktiven Renditechancen gut leben kann?

Für jeden das passende

Als Faustregel gilt: Je risikofreudiger Sie sind und je länger Sie anlegen wollen, desto höher kann der Aktienanteil sein. Gegebenenfalls können dann auch Immobilieninvestments, Rohstoff- oder Infrastrukturanlagen ergänzt werden. Je risikoscheuer Sie sind und je kürzer der Anlagehorizont ist, desto höher sollte der Anleihenanteil sein.

Sind Sie zum Beispiel ein eher „sicherheitsorientierter“ Anleger, kommen vor allem Anleihen infrage, eventuell mit einem kleinen Anteil von Aktien und Gold oder Immobilienanlagen. Für „ausgewogene Anleger“ passt ein gleichgewichtiger Mix aus Anleihen und Aktien, eventuell ergänzt um Rohstoffe, Gold oder Immobilienanlagen. Für die „renditeorientierten“ Anleger eignet sich eine hohe Aktienquote von bis zu 100 Prozent. Auch risikoreichere Aktien und Anleihen, etwa aus Schwellenländern, passen zu ihrem Profil – gegebenenfalls ergänzt um Immobilien-, Rohstoff- und Gold- sowie Infrastruktur-Investments.'

ETFs: Günstigere Alternative zu aktiven Fonds

Ob nun sicherheitsorientiert, ausgewogen oder renditeorientiert: In jedem Fall sollten Sie, wenn Sie 20.000 Euro anlegen wollen, breit diversifizieren. Whitebox macht das über ETFs: Diese bieten im Vergleich zu einer Investition in Einzeltitel selbst für kleine Anlagebeträge eine Risikoverteilung auf eine Vielzahl an Basiswerten, wodurch das Verlustrisiko reduziert wird.

Wenn Sie einen Eindruck davon bekommen möchten, wie nun im Einzelnen ein sicherheitsorientiertes, ausgewogenes oder renditeorientiertes Portfolio aussehen könnte, sehen Sie sich einfach mal die verschiedenen Portfolios an, die Whitebox je nach Anlagetyp vorschlägt. Denn wir erstellen und verwalten Portfolios, die wir auf den entsprechenden Anlagetyp ausrichten. Dabei können Sie zwischen zehn Risikostufen auswählen – von Stufe 1 (geringstes Risiko) bis Stufe 10 (höchstes Risiko).

Sie finden also auf die Frage „Wie kann ich 20.000 Euro meinen Rendite-Risiko-Vorstellungen entsprechend anlegen?“ bei uns klare Antworten. Und mit konkreten Zahlenbeispielen bei den vorgeschlagenen Portfolios erhalten Sie einen schnellen und transparenten Einblick, welche Chancen und Risiken Sie mit den entsprechenden Investments erwarten.

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