Finanzwissen

Digitale Vermögensverwaltung

Geschrieben von Whitebox-Redaktion | Dec 12, 2022 7:45:00 AM

Digitale Vermögensverwaltungen erleichtern das Geld anlegen mit vorgefertigten Portfolios, die überwiegend in börsengehandelte Indexfonds investieren. Die Revolution: Digitale Vermögensverwaltungen gibt es schon für geringe Mindestanlagesummen.

Was ist eine digitale Vermögensverwaltung?

  • Eine digitale Vermögensverwaltung digitalisiert analoge Prozesse, wodurch Kosten eingespart werden.
  • Eine digitale Vermögensverwaltung digitalisiert Kommunikation mit dem persönlichen Kundenberater.

Digitale Vermögensverwaltungen sind vor allem bekannt für die Anlagelösung mit ETFs (engl. Exchange Traded Funds).

Digitale Vermögensverwaltung ist gleichbedeutend mit dem Begriff Robo Advisor. An die Stelle eines persönlichen Beraters tritt ein intelligentes System, das – entsprechend angestoßen – automatisch agiert, daher „Robo“. Das System folgt den gleichen methodischen Regeln wie es ein menschlicher Berater, daher „Advisor“. Grundsätzlich gilt: Das Portfoliomanagement einer digitalen Vermögensverwaltung unterscheidet sich nicht von dem eines analogen Asset Managers.

Wichtige Unterschiede liegen jedoch in der Standardisierung bestimmter Leistungen und der Digitalisierung von Prozessen. Dadurch ist es möglich, hochwertige Dienstleistungen zu geringeren Kosten als bisher anzubieten. Die Mindestanlagesummen sind deutlich geringer als bei klassischen Vermögensverwaltern. Robo Advisors tragen damit dazu bei, die Geldverwaltung zu „demokratisieren“.

Digitale Vermögensverwaltungen sparen Kunden zudem Zeit und Anfahrtswege: Weil der Anlage- und Antragsprozesses digitalisiert ist, kann ein Kunde alles am heimischen Computer erledigen und muss nicht in eine Filiale fahren. Auch die Legitimierung kann unkompliziert per Video-Chat erledigt werden.

Aber: Eine allgemeingültige Definition gibt es nicht. In den Medien werden digitale Vermögensverwaltungen gerne über einen Kamm geschoren werden. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Anbietern.

Seit wann gibt es digitale Vermögensverwaltungen?

Digitale Vermögensverwaltungen gibt es seit gut zehn Jahren. Erste Anbieter gingen ab 2008 in den USA und Großbritannien an den Start. Deutschland und andere Länder zogen später nach. Der Erfolg des Modells hat zu einem wahren Entwicklungsschub geführt. Weltweit soll die Branche 2018 bereits etwa 540 Milliarden US-Dollar verwaltet haben, mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor.

Der Markt wird reifer, aber auch undurchsichtiger. Zunehmend mischen auch traditionelle Vermögensverwalter mit. Doch Interessierte sollten genau hinschauen: Nicht alle Anbieter erfüllen das ursprüngliche Versprechen der digitalen Vermögensverwaltungen: gut, günstig, fair und transparent zu sein.