Assetklassen: Nicht alles auf eine Karte setzen
Whitebox-Redaktion
Sie wollen investieren und fragen sich, welche Anlageklasse die richtige ist? Vor allem gilt: Nicht alles auf eine Karte setzen. Das Kapital möglichst breit auf viele verschiedene Anlageklassen sowie Regionen und Branchen zu streuen, bietet die beste Voraussetzung dafür, Risiken zu senken und Chancen optimal zu nutzen.
Das Wichtigste des Artikels im Überblick:
- Die wichtigsten Anlageklassen sind Aktien, Anleihen, Immobilien(anlagen) und Rohstoffe.
- Beim Investieren ist es entscheidend, nicht nur auf eine Anlageklasse zu setzen.
- Je risikofreudiger Sie sind, desto mehr können Sie anteilsmäßig in die Anlageklasse Aktien investieren.
- zWissenschaftliche Basis der Verteilung nach Asset-Klassen ist die vom US-Amerikaner Harry Markowitz entwickelte Portfoliotheorie.
Was sind überhaupt Anlageklassen und welche gibt es?
Anlageklasse (auch Asset-Klasse genannt) bezeichnet eine Gruppe von Finanzprodukten, die gemeinsame Merkmale aufweist. Die wichtigsten Anlageklassen sind Aktien, Anleihen, Immobilien(anlagen) und Rohstoffe inklusive Edelmetalle. Zum Teil werden auch sehr kursstabile Anlageklassen wie Geldmarktfonds, Spareinlagen, Tages- oder Festgelder dazugezählt. In einer noch weiter gefassten Definition gehören zu Anlageklassen auch Fremdwährungen, Derivate, Private Equity/Venture Capital, Infrastrukturanlagen und Sammelobjekte wie Kunstwerke, Edelsteine, Wein oder Oldtimer.
Welche Anlageklasse passt für mich?
Welche Anlageklasse für Sie infrage kommt, hängt davon ab, welcher Risikotyp Sie sind. Diese lassen sich grob in den sicherheitsorientierten, den ausgewogenen und den renditeorientierten Typ unterteilen:
- Sind Sie eher der sicherheitsorientierte Anleger, kommen für Sie eher Anleihen infrage, eventuell mit einem kleinen Aktienanteil sowie Gold oder Immobilienanlagen.
- Für ausgewogene Anleger passt ein gleichgewichtiger Mix aus Anleihen- und Aktien, eventuell ergänzt um Rohstoffe wie Gold oder Immobilienanlagen.
- Für renditeorientierte Anleger kommt eine hohe Aktienquote infrage. Das können auch risikoreichere Aktien sein – auch hier gegebenenfalls ergänzt um Immobilien, Rohstoffe und auch Infrastrukturanlagen.
Worauf sollte ich bei der Zusammenstellung meines Portfolios mit unterschiedlichen Anlageklassen achten?
Wichtig ist vor allem, dass Sie nicht alles auf eine Karte setzen. Ziel muss es sein, Ihr Geld auf mehrere Anlageklassen zu verteilen und diese genau so zusammenzustellen, dass Renditechancen und Risiko in einem angemessenen Verhältnis zueinanderstehen. Eine passable Rendite nützt Ihnen beispielsweise wenig, wenn Sie diese mit überdurchschnittlich hohen Risiken erkaufen. Auf der anderen Seite mag es beruhigend für Ihre Nerven sein, wenn Ihr Geld sicher liegt und Verluste nominell gesehen nahezu ausgeschlossen sind. Doch wenn Sie dabei Renditen erzielen, die im aktuellen Kapitalmarktumfeld weit unterhalb der Inflationsrate liegen, schwindet über die Jahre hinweg der reale Wert Ihrer Anlage.
Exkurs: Was ist das „magische Dreieck der Geldanlage“?
Generell lässt sich jede Geldanlage anhand von drei Kriterien beschreiben: Sicherheit, Rendite und Liquidität (also, wie leicht sich das Investment wieder zu Bargeld machen lässt). Dummerweise schneidet keine Geldanlage in allen drei Kriterien gleich gut ab. Im Gegenteil: Je mehr sie in einem Kriterium zu punkten weiß, desto größere Abstriche müssen Sie bei den anderen beiden machen.
Aus diesem Grund sprechen Experten auch vom magischen Dreieck der Geldanlage. Eine Grundregel dabei ist, dass die Aussicht auf eine hohe Rendite auch mit höheren Risiken verknüpft ist. Viele Anlagen, die hohe Renditen versprechen, sind zudem nicht so liquide. Daher müssen Sie bei Ihren Anlageentscheidungen Prioritäten setzen und Kompromisse eingehen. Wenn Sie zum Beispiel großen Wert auf Sicherheit legen, heißt das: Sie müssen sich mit bescheidenen Ertragschancen zufriedengeben.
Woher kommt die Idee der Aufteilung nach Anlageklassen überhaupt?
Die Idee der Aufteilung ist sicherlich schon alt, denn es ist intuitiv verständlich, dass die Risiken kleiner werden, wenn man sie streut. Die wissenschaftliche Grundlage für die Aufteilung nach Anlageklassen lieferte aber Ende der 1950er Jahre der US-Ökonom Harry M. Markowitz mit seiner Portfoliotheorie. Markowitz fand heraus, dass sich das Risiko durch die Mischung unterschiedlicher Anlageklassen und Verteilung auf viele verschiedene Titel innerhalb dieser Anlageklassen erheblich minimieren lässt, ohne dass die Ertragschancen wesentlich sinken.
Was kann ich machen, wenn ich mir die Auswahl der einzelnen Anlageklassen nicht selbst zutraue oder dafür keine Zeit habe?
Wenn Sie sich die Auswahl der einzelnen Anlageklassen (und Produkte) nicht zutrauen oder einfach keine Lust oder keine Zeit dafür haben, können Sie das auch einem Robo-Advisor wie Whitebox überlassen. Wir stellen Ihnen ein breit diversifiziertes ETF-Portfolio entsprechend Ihres individuellen Rendite-Risiko-Profils zusammen. Bei uns setzen Sie also auf mehrere Anlageklassen, da auch wir die Diversifizierung für enorm wichtig halten. Für unsere ETF-Portfolios nehmen wir außerdem eine strategische Asset-Allokation vor: Wir reagieren niemals auf kurzfristige Trends, sondern schätzen die Märkte langfristig ein. Erst, wenn ein „Trend“ sich nachhaltig etabliert und auf unsere Kapitalmarktannahmen auswirkt, passen wir die Portfolios unserer Kunden an.