Sie wollen eine Anleihe kaufen? Dann schauen Sie wahrscheinlich zuerst auf den Emittenten, die Laufzeit und den Kupon, also die Nominalverzinsung. Doch wenn es darum geht, ob sich das Investment für Sie lohnt, reicht das nicht. Worauf Sie unbedingt sonst noch achten sollten.
Das Wichtigste des Artikels im Überblick
Unter Kupon (seltener: „Coupon“) versteht man heute meist die Nominalverzinsung einer Anleihe. Ein Kupon von 4 Prozent bedeutet also zum Beispiel, dass Ihnen als Anleihehalter 4 Prozent des Nominalwerts (Nennwert) dieser Anleihe im Jahr als Zins zufließt. Geht es um eine Anleihe in Höhe von 2.000 Euro, erhalten Sie also 80 Euro im Jahr.
Die Zinsen werden jährlich, halbjährlich, vierteljährlich oder monatlich gezahlt, in Deutschland sind jährliche Zinszahlungen üblich. Die Verzinsung (Zinslauf) beginnt mit Emissionsstart der Anleihe.
Der Begriff stammt aus der Zeit, als Anleihen und Aktien noch in Papierform ausgegeben wurden. Beide bestanden aus einer Urkunde („Mantel“), einem „Bogen“ mit vielen Zins- oder Dividendenscheinen („Kupons“) sowie einem Erneuerungsschein, um einen neuen Bogen zu erhalten („Talon“). Zum Zins- oder Dividendentermin wurde jeweils ein Kupon abgeschnitten und gegen Bargeld oder eine Gutschrift eingetauscht.
Heute werden Wertpapierurkunden nicht mehr ausgeliefert, sondern bei einem Zentralverwalter in einer Globalurkunde geführt. Für die Auszahlung müssen Sie als Anleihehalter nicht selbst sorgen, das macht die zuständige Bank oder der Broker.
Die Höhe des Kupons ist abhängig von folgenden Faktoren:
Das ist bei den sogenannten Nullkuponanleihen („Zerobonds“) der Fall. Bei Nullkuponanleihen erhalten Sie als Käufer keine jährlichen Zinszahlungen, der Kupon beträgt also 0 Prozent. Dafür liegt der Ausgabepreis bei Emission unter 100 Prozent, die Anleihe wird aber zu 100 Prozent zurückgezahlt. Das bedeutet: Wenn Sie die Anleihe bis zum Ende der Laufzeit halten, erhalten Sie mehr Geld zurück als Sie beim Kauf dafür bezahlt haben.
In der Regel ja. Bei einigen Anleihen wird der Kupon aber nicht über die gesamte Laufzeit hinweg festgeschrieben, sondern variabel in regelmäßigen Abständen an einen Basiszinssatz oder die Inflationsrate angepasst. Solche Anleihen heißen variabel verzinste Anleihen oder „Floater“.
Nein, der Kupon gibt immer nur die Nominalverzinsung einer Anleihe an, nicht aber deren effektive Verzinsung beziehungsweise die Rendite des investierten Kapitals. Entscheidend für den Effektivzins ist neben dem Kupon noch der Kurs, zu dem Sie eine Anleihe gekauft haben (Kurswert), und die Laufzeit.
Der Hintergrund: Anleihen werden während ihrer Laufzeit gehandelt, der Kurs kann durchaus stark schwanken. Er fällt zum Beispiel, wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten des Emittenten verschlechtern oder das Rating sinkt. Auch die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen bestimmen den Kurs. Steigen die Zinsen, ist die Anleihe unter Umständen nicht mehr so attraktiv.
Der Kupon kann höher oder niedriger sein als die Effektivverzinsung: Haben Sie die Anleihe zu einem Kurs über 100 Prozent gekauft („über pari“), ist die Effektivverzinsung niedriger als der Kupon. Haben Sie die Anleihe unter 100 Prozent gekauft („unter pari“), ist die Effektivverzinsung höher als der Kupon.
Derzeit weisen viele Staatsanleihen, besonders solche von als sicher geltenden Emittenten wie Deutschland, kaum Zinsen auf, die Kupons sind also extrem niedrig. Darauf ganz zu verzichten, kann aber ein Fehler sein, denn mit ihrem defensiven Anlagecharakter können solche Staatsanleihen einen Gegenpol zu schwankungsanfälligen Aktien bilden.
Um auf etwas mehr Rendite zu kommen, sind Staatsanleihen bonitätsschwächerer Länder oder Unternehmensanleihen mit höheren Kupons eine Alternative. Sogenannte High-Yield-Anleihen bieten hohe Kupons, sind aber auch mit größeren Risiken verbunden.
Als digitale Vermögensverwaltung sind wir bei Whitebox davon überzeugt, dass es für Sie als Anleger besser ist, auf Diversifikation zu setzen, also eine größere Palette an Wertpapieren zu kaufen. Eine breite Streuung hat sich bislang als erfolgversprechendstes Rezept dafür erwiesen, die passende Balance zwischen (jeweils vertretbarem) Risiko und der Aussicht auf gute Renditen zu finden. Unser Anlageansatz zeichnet sich durch eine strategische, aktive und vorwärtsschauende Asset Allocation aus – diversifiziert über Assetklassen, unterschiedliche Regionen und Branchen.
Zu unserem Anlagespektrum gehören Aktien, Anleihen und alternative Anlageklassen, je nach Ihrer Risikoneigung auch Anleihen mit höheren Kupons. Diese müssen Sie aber nicht selbst auswählen. Das übernehmen wir für Sie: Wir setzen unsere Strategie mittels kostengünstiger, passiv-gemanagter Produkte wie ETFs und ETCs um, wobei wir über alle Anbieter hinweg die besten ihrer jeweiligen Klasse auswählen.