Rendite: Darauf kommt es an
Das Wort Rendite stammt vom italienischen rendita und bedeutet so viel wie einbringen. Für Anleger ist genau diese Frage wichtig: Wie viel Ertrag bringt mir mein Investment ein? Dies ist aber nur die eine Seite der Medaille. Genauso wichtig ist die Frage nach dem Risiko, das mit dem Investment verbunden ist. Auch wenn es weniger erquicklich ist über Risiken nachzudenken als über Chancen. Dies bleibt Ihnen als Anleger nicht erspart.
Wie berechne ich die Rendite?
Bei der Geldanlage ist sie das Salz in der Suppe: die Rendite. Wer sein Geld investiert, möchte am Ende sein investiertes Kapital samt dem damit erwirtschafteten Ertrag erhalten. Aber was bedeutet eigentlich Rendite? Grundsätzlich versteht man darunter den Ertrag eines Investments in Bezug auf den Kapitaleinsatz. Wenn Sie zum Beispiel 10.000 Euro in Aktien anlegen und die Papiere nach zehn Jahren für 15.000 Euro verkaufen, haben Sie einen Gewinn von 5.000 Euro erzielt. 5.000 (Gewinn) von 10.000 Euro (Kapitaleinsatz) sind 50 Prozent des Kapitaleinsatzes. Dies ist die Bruttorendite, sie beträgt daher 50 Prozent. (Den Ertrag nach Abzug aller Kosten nennt man Nettorendite. Mehr dazu siehe unten.) Um die Renditen verschiedener Anlagen miteinander vergleichen zu können, errechnet man die Rendite, die im Schnitt pro Jahr entstanden ist. Im Fachjargon ist die Rede von per annum, kurz: p.a. Ihre Berechnung ist komplizierter als im obigen Fall. Hier helfen Online-Rechner, in die Sie den Kapitaleinsatz (im Beispiel: 10.000 €), die Anlagedauer (10 Jahre) und den Ertrag (15.000 €) eingeben können. Die jährliche Rendite beträgt hier rund 4,1 Prozent. Die Rendite p.a. wird im Übrigen immer auf ein Jahr hochgerechnet. Selbst wenn der tatsächliche Anlagezeitraum kürzer ist.
Was bedeutet negative Rendite?
Die Rendite ist also eine entscheidende Kennzahl, um den Erfolg Ihrer Geldanlage zu messen. Zur anderen Seite derselben Medaille gehört aber auch das Risiko eines Investments. Denn Rendite und Risiko stehen im engen Verhältnis: Je höher die mögliche Rendite, desto größer das Verlustrisiko. Oder anders ausgedrückt: Entscheidend ist, wie viel Risiko Sie bei einem Investment eingehen müssen, um eine bestimmte Rendite zu erzielen. Wenn Sie über den (möglichen) Gewinn einer Geldanlage nachdenken, sollte Sie sich allerdings zugleich mit einem (möglichen) Verlust auseinandersetzen. Im Nachhinein lässt sich – genau wie beim Gewinn – der Verlust eines Investments beziffern. Wenn Sie 10.000 Euro zehn Jahre lang anlegen und am Ende 5.000 Euro zurückerhalten, haben Sie einen Verlust von 50 Prozent des Kapitaleinsatzes erzielt. Pro Jahr wäre dies im Schnitt ein Minus von 6,7 Prozent gewesen. Finanzexperten sprechen hierbei von „negativer Rendite“.
Unabhängig davon, in welche Assetklasse oder in welches Finanzprodukt Sie Ihr Geld investieren: Das Prinzip bei der Berechnung der Rendite ist immer das gleiche. Die Rendite ist der Ertrag einer Geldanlage, der in Bezug auf den Kapitaleinsatz erzielt wird. Wenn Sie die Renditen unterschiedlicher Investments miteinander vergleichen wollen, ist es wichtig, dass Sie die Erträge nach einer einheitlichen Methode ermitteln. Dazu sind Bruttorenditen oder Renditen, die nach standardisierten Verfahren wie der BVI-Methode berechnet werden, besser geeignet als individuelle Nettorenditen.
Wo kann ich zum Beispiel Renditen erzielen?
Renditen erzielen Sie mit jeder Geldanlage – oder zumindest ist es das Ziel eines jeden Investments. Allerdings erwirtschaften Sie die Rendite auf unterschiedliche Weise je nach Anlageklasse oder Art des Investments:
- Aktien: beim Verkauf von Aktien und bei Dividendenzahlungen
- Anleihen: durch Zinszahlungen oder den Verkauf der Wertpapiere an der Börse
- Fonds und ETFs: beim Verkauf der Fondsanteile
- Sparanlagen: Bei Auszahlung der Zinsen nach einer bestimmten Laufzeit
- Rohstoffe: Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis, beispielsweise bei Gold und Silber
- Immobilien: Von steigenden Immobilienpreisen profitieren
Gibt es auch vorab festgelegte Renditen?
Ja. Je nach Art der Geldanlage können Sie bereits vor dem Investment mit konkreten Renditen kalkulieren. Zum Beispiel bei festverzinslichen Wertpapieren wie Staats- und Unternehmensanleihen. Diese erwirtschaften in der Regel einen jährlichen Zins. Zum Laufzeitende erhalten Sie dann den Nominalwert der Papiere zurück – vorausgesetzt, der Emittent der Anleihe ist dazu finanziell in der Lage. Darüber hinaus bieten Geldinstitute Spareinlagen mit einer festgeschriebenen Verzinsung an. Auch hier können Sie vorab sehen, welche Rendite Sie erwartet.
Rendite: Netto oder Brutto?
Bei der Rendite gibt es einen Brutto- und einen Nettowert – so wie bei Ihrem Gehalt auch. Ein Beispiel: Sie legen 1.000 Euro ein Jahr lang zu einem Zinssatz von drei Prozent an. Damit beträgt die Bruttorendite 30 Euro. Dies ist der Ertrag, den Sie mit dem Investment vor Abzug sämtlicher Kosten erhalten. Das heißt: Um die Nettorendite zu ermitteln, müssen Sie noch folgende Faktoren berücksichtigen:
- Steuern: Kapitalertragssteuer, Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag sowie gegebenenfalls Kirchensteuer
- Kosten und Gebühren: Depotgebühren, Ausgabeaufschläge, Verwaltungs- oder Managementgebühren
- Inflation
Kurzum: Die Bruttorendite gibt an, wie sich eine Anlage über einen bestimmten Zeitraum entwickelt hat. Sie lässt jedoch anfallende Kosten außer Acht. Die Bruttorendite ist allerdings beim Vergleich mehrerer Investments eine valide Bewertungskennziffer. Da die Nettorendite von der individuellen Situation jedes Anlegers abhängt, eignet sich diese nicht für einen Renditevergleich.
Während Sie Faktoren wie Besteuerung und Inflation nicht beeinflussen können, haben Sie die Möglichkeit, die Nebenkosten Ihrer Investments zu minimieren – so zum Beispiel:
- Kaufen Sie Finanzprodukte, die nur geringe Nebenkosten verursachen!
- Wählen Sie für die Abwicklung Ihrer Börsengeschäfte einen Broker wählen, der keine Depot- und günstige Transaktionskosten veranschlagt!
- Handeln Sie gegebenenfalls insgesamt weniger Wertpapiere! Somit zahlen Sie weniger Gebühren für Kauf und Verkauf der Papiere.
Renditen – Das Wichtigste in Kürze:
- Die Rendite ist eine der wichtigsten Kennziffern für den Erfolg Ihrer Geldanlage.
- Die eiserne Investmentregel lautet: Je höher die mögliche Rendite, desto mehr Risiko müssen Sie dafür eingehen.
- Zum Renditevergleich eignet sich die jährliche Bruttorendite eines Investments.
- Geringe Nebenkosten erhöhen automatisch die Renditen.
- Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sind kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds.
Welche Nebenkosten fallen bei Fonds an?
Fonds sind ein schönes Beispiel dafür, wie viele Nebenkosten bei einem Investment entstehen können. Dies betrifft vor allem die laufenden Kosten, die vom Fondsvermögen abgezogen werden. Die Anbieter informieren darüber im Produktprospekt, in Fondsbroschüren und Geschäftsberichten. Die bekanntesten Kostenpositionen bei den regelmäßig anfallenden Gebühren sind:
- Management- oder Verwaltungsgebühr: Laut der Fondsratingagentur Morningstar beträgt dieses Entgelt für die Fondsmanager bei aktiv verwalteten Aktienfonds im Schnitt 1,3 Prozent und bei Anleihefonds 0,7 Prozent.
- Erfolgsgebühren: Der Fondsanbieter kann festlegen, dass er einen Teil des Mehrertrags für sich behält. „Alles inklusive sind die endgültigen Kosten für den Anleger etwa über die Hälfte höher als die reine Managementgebühr“, sagt Morningstar-Analyst Ali Masarwah. Danach erreicht die Durchschnittbelastung bei Aktienfonds jährlich 1,9 Prozent.
Morningstar hat im September 2019 eine Studie zu Fondskosten in 26 Ländern veröffentlicht. Die besten Noten erhielten Australien, die Niederlande und die USA. Dort finden Anleger die günstigsten Kosten vor. Der Fondsstandort Deutschland erhält im Hinblick auf Gebühren und Aufwendungen die Note „Unterdurchschnittlich“. Besonders hoch sind die Gebühren hier mit 1,8 Prozent bei Mischfonds. Diese bestehen aus verschiedenen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen. Hierzulande sind laut Morningstar Mischfonds neben Aktienfonds sehr beliebt. Etwas günstiger als Mischfonds sind Aktien- und Rentenfonds, die es auf Kosten von 1,5 beziehungsweise 0,7 Prozent bringen. Im Gegensatz zu diesen klassischen Fonds verursachen börsengehandelte Indexfonds (ETF) nur ein Bruchteil der oben genannten Gebühren, da sie meist lediglich einen Index nachbilden und kein aktives Management erfordern.
Wie vermeide ich Anlegerfehler?
Allein schon das Wort „Rendite“ lässt viele Anlegerherzen höherschlagen. Ziel jedes Investors ist es, so hohe Renditen wie möglich zu erzielen – bei möglichst niedrigem Risiko. Aber genau darin liegt die Kunst erfolgreichen Investierens. Wer zu sehr auf die Rendite schielt und die Risiken vernachlässigt, der wird es auf Dauer schwer haben, zu reüssieren. Bestimmte Anlegerfehler werden immer wieder gemacht. Damit Sie diese nicht machen, haben wir die häufigsten Fehler für Sie zusammengetragen.
Welche fünf typische Anlegerfehler Sie vermeiden sollten:
- Setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Eigentlich sollte es das Ziel der meisten Anleger sein, ihr Kapital so gut es geht zu erhalten. Doch das Problem ist, dass einige Anleger vorübergehende Wertverluste nicht aushalten. Schlimmer noch: Viele Anleger wollen den erlittenen Verlust mit immer riskanteren Investments ausgleichen. Wenn Sie zum Beispiel 50 Prozent Ihres Kapitals verlieren, müssen Sie anschließend schon ein Plus von 100 Prozent erzielen, um dies wieder zu kompensieren. Je höher die Verluste, desto schwieriger die Aufholjagd.
- Entscheiden Sie sich für eine klare Strategie. Natürlich können Sie bei der Geldanlage auf Ihr Bauchgefühl hören und dieses auch beim Handel berücksichtigen. Auf Dauer führen Emotionen jedoch zu unvernünftigen und irrationalen Handlungen. Eine Strategie hilft, langfristig und konstant an den Märkten zu agieren. So ist es von Vorteil, Regeln dafür zu definieren, wann Sie welchen Vermögenswert kaufen oder verkaufen.
- Halten Sie nicht hoffnungsvoll an Ihren Verlustpositionen fest. Wenn Sie regelmäßig Ihr Geld an der Börse investieren, ist es eine Frage der Zeit, bis Sie Verluste einfahren. Allein deswegen muss das Investment aber nicht schlecht sein. Kritisch wird es jedoch, wenn nichts mehr für das Aufwärtspotenzial Ihres Assets spricht und Sie dennoch daran festhalten. Daher sollten Sie bereits vor dem Investment definieren, welche Verluste Sie maximal akzeptieren wollen. Mit einem Orderzusatz wie Stop-Loss legen Sie zum Beispiel fest, dass eine Aktie ab einem bestimmten Kurs automatisch verkauft werden soll.
- Folgen Sie nicht dem Herdentrieb. „An den Börsen wird die Zukunft gehandelt“, lautet eine bekannte Börsenweisheit. Im Laufe der Zeit bilden sich an den Finanzmärkten häufig einseitige Erwartungen. Daraus ergeben sich Trends. Oft ist es jedoch zu spät für einen sinnvollen Einstieg und es kommt kurzfristig zur Trendumkehr. Deswegen sollten Sie als Anleger nicht einfach der Masse hinterherlaufen. Bilden Sie sich besser Ihre eigene Marktmeinung.
- Verlassen Sie sich nicht auf Prognosen. Seitdem es die Börse gibt, versuchen Finanzexperten die Marktentwicklung für die kommenden Tage, Wochen und Monate zu prognostizieren. Hier passt eine Weisheit, die unter anderem dem US-Schriftsteller Mark Twain (1835–1910) zugeschrieben wird: „Prognosen sind schwierig – vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.“ Mit anderen Worten: Niemand kann in die Zukunft blicken, dies gilt auch für Finanzexperten. Daher wäre es für Sie fatal sich bei Ihren Entscheidungen auf kurzfristige Prognosen und Marktkommentare zu verlassen.
Wie definiere ich meine Renditeziele?
Wie auch immer Ihre Renditevorstellungen aussehen: Setzen Sie sich mit Ihrer Anlage Ziele. Als Aktienfan könnten Sie sich zum Beispiel vornehmen, mit Ihren Investments mindestens so gut abzuschneiden wie der DAX. Dann wäre der deutsche Leitindex Ihre Benchmark. Rückblickend können Sie also Ihr Investment mit der Benchmark-Performance des DAX vergleichen und feststellen, ob Sie Ihr Renditeziel erreicht haben. Oder Sie definieren Ihr Renditeziel unabhängig von einem Vergleichsindex. Beispielsweise 5 Prozent pro Jahr. Denken Sie zugleich daran, dass Renditen auf diesem Niveau schon vergleichsweise anspruchsvoll sind. Selbst professionelle Vermögensberater erreichen diese Marke nicht immer. Als defensiverer Anleger könnten Sie sich hingegen zum Ziel setzen, Ihr Vermögen möglichst zu erhalten. Priorität ist es dann, am Ende des Anlagezeitraums keine Verluste einzufahren.
Wie hoch sollte der Aktienanteil in Ihrem Depot sein?
Je risikobereiter Sie sind, desto größer kann der Aktenanteil Ihres Depots ausfallen. Grundsätzlich hat man mit Aktien größere Renditechancen als mit sicheren, festverzinslichen Papieren. Immer wieder taucht die Frage auf: Wie hoch sollte der Aktienanteil in einem Depot sein? Die Antwort der Experten lautet dann oft: Je älter man ist, desto weniger Aktien. Faustformel: 100 minus Alter. So viel sollten Sie als Anleger prozentual in Aktien anlegen. Ein 60-Jähriger hätte demnach 40 Prozent Aktien im ETF-Portfolio. Der Hintergrund dafür: Aktienkurs-Verluste können Sie vor allem dann aussitzen, wenn Sie in nächster Zeit keiner Liquidität benötigen und somit keine Aktien verkaufen müssen. Hinzu kommt: Je länger der Anlagezeitraum ist, desto größer ist bei Aktien die Gewinnwahrscheinlichkeit. Ein Rentner hat vielleicht nicht mehr die (Lebens-)Zeit, darauf zu warten, dass sich womöglich die Aktienmärkte nach signifikanten Einbrüchen langfristig wieder erholen. Auch wenn die genannte Faustformel noch lange nicht die Frage beantwortet, wie Ihr Portfolio aussehen soll: Das Prinzip „Je länger der Anlagehorizont, desto mehr Aktien“ hat sich in der Vergangenheit bewährt.
Was zeigt das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI)?
Ein Beleg für die These, dass ein langer Anlagehorizont bei Aktien gute Renditeaussichten bietet, ist das berühmte Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Es gibt Auskunft über 50 Jahre Anlage in Dax-Werte. Weil es den DAX noch keine 50 Jahre gibt, wurde er zurückgerechnet, um einen so langen Anlagehorizont darzustellen. Bei der Grafik sehen Sie auf einen Blick, wie viele Jahre grün sind und somit eine positive Rendite aufweisen. Nur wenige Jahre sind rot, was für negative Rendite (Verluste) steht. Auf der X-Achse sehen Sie die Jahreszahlen für den Verkauf und auf der Y-Achse die Jahreszahlen für den Verkauf des Dax. Beispiel: Wer Ende 1995 Aktien kaufte und bis Ende 2010 hielt, erzielte in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,8 Prozent. Aus dem Renditedreieck geht hervor, dass es zum Teil bei kurz- und mittelfristigen Investments zu Verlusten gekommen ist. Kurzum: Je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Gefahr, mit Aktien in die roten Zahlen zu geraten.
Wer hilft Ihnen bei Ihren Investments?
In der Praxis ist es für diejenigen, die sich nicht ständig mit den Märkten und Finanzprodukten beschäftigen, schwierig, gezielt zu investieren und die Risiken des Investments zu steuern. Genau das ist unser Job bei Whitebox. Wir unterstützen Sie als digitaler Vermögensverwaltung dabei, Ihre Investmentvorstellungen umzusetzen. Wir haben die gleichen Interessen wie Sie. Denn: Wenn wir es schaffen, Ihnen ein erfolgversprechendes Portfolio an die Hand zu geben und dabei die Chancen und Risiken Ihres Investments entsprechend Ihres Rendite-Risiko-Profils zu managen, bleiben Sie vermutlich eher unser Kunde, als wenn wir diese Ziele nicht erreichen. Von kurzfristigen Prognosen und Marktkommentaren halten wir nichts. Stattdessen stehen bei unserer Analyse der Märkte fundamentale Zahlen im Vordergrund. Wir investieren langfristig. Wir nutzen kostengünstige ETFs, um Ihnen ein breit gestreutes Investment zu ermöglichen. Dabei legen wir Ihr Kapital rund um den Globus in verschiedene Branchen und Anlageklassen an. Um bessere risikoadjustierte Renditen zu generieren, stellen wir höchst diversifizierte Portfolios zusammen.
Doch eines können wir Ihnen nicht abnehmen: Ihr Rendite-Risiko-Profil festzulegen. Das ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer langfristig erfolgreichen Geldanlage. Denn es ist die Basis für die initiale Zusammensetzung und die laufenden Optimierungen Ihres Portfolios. Aber wir unterstützen Sie natürlich dabei, Ihre Vorstellungen zu kategorisieren. Sind Sie eher ein vorsichtiger Anleger, dem es in erster Linie darum geht, Kapital zu erhalten? Oder sehen sie sich als offensiven Anleger, der hohe Renditen anvisiert und dabei auch Verluste in Kauf nimmt?
Sie können bei Whitebox zwischen zehn Risikostufen auswählen: von Stufe 1 (geringstes Risiko) bis Stufe 10 (höchstes Risiko). Hier können Sie sich auch einmal unverbindlich durchklicken – auch wenn Sie noch kein Kunde bei uns sind. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, was wir unter sicherheitsorientierten, ausgewogenen und renditeorientierten Anlagen verstehen.
Wie könnte das Rendite-Risiko-Profil eines vorsichtigen Anlegers aussehen?
Beispielsweise beschreiben wir in der Kategorie „Sicherheitsorientierte Anlage“ unter „Stufe 2“ die Ausrichtung so: „Substanzerhalt ist für mich sehr wichtig. Ich nehme sehr geringe Verlustrisiken in Kauf, um überhaupt Renditemöglichkeiten zu haben.“ Wie hoch der erste Anlagebetrag ist, legen Sie selber fest. Einzige Bedingung: Er beträgt mindestens 5.000 Euro. Zum Portfolio, das Ihnen unser Robo-Advisor vorschlägt, gehören Indexfonds, die überwiegend auf bonitätsstarke Emittenten setzen - etwa europäische und US-amerikanische Staatsanleihen.
Angenommen, Sie wollen 100.000 Euro für zehn Jahre anlegen. Damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie viel Rendite Sie mit dem von uns erstellten und verwalteten Depot erzielen können, nennen wir konkrete Zahlen. In unserem Fall ist zum Beispiel eine jährliche Rendite von 2,1 Prozent realistisch. Nach zehn Jahren würden aus 100.000 Euro somit 123.100 Euro. Die Renditezahl, die auf Wahrscheinlichkeitsrechnung und die Simulation etlicher Marktszenarien basiert, ist natürlich keine Vorhersage und keine Garantie dafür, dass sich das Portfolio später tatsächlich so entwickelt. Darüber hinaus geben wir eine Bandbreite der möglichen Rendite an, mit entsprechender Eintrittswahrscheinlichkeit. Bei der Renditeangabe finden Sie die Erläuterung: „Nominale Rendite unter Berücksichtigung von Gebühren eines durchschnittlichen Whitebox-Kunden in Höhe von 0,60 Prozent p.a.“
Nicht weniger interessant sind die Angaben zum Anlagerisiko, die Sie bei uns auf einen Blick sehen können. Beispielsweise: VaR: 6,6 Prozent, CVaR: 10,8 Prozent und Maximum Drawdown: -18 Prozent.
Wie könnte das Rendite-Risiko-Profil eines renditehungrigen Anlegers aussehen?
Wenn Sie bereit sind, ein größeres Risiko einzugehen, könnte die Kategorie „Renditeorientierte Anlage“ für Sie infrage kommen. Wieder ein Beispiel mit 100.000 Euro, die Sie zehn Jahre lang in ein von Whitebox erstelltes Portfolio investieren. Die Risikostufe soll hier 9 lauten. Beschreibung: „Die Chance auf eine hohe Rendite ist für mich sehr wichtig. Dafür nehme ich bewusst starke Wertschwankungen und hohe Verlustrisiken in Kauf.“ Daraus ergeben sich zum Beispiel eine jährlich erwartete Rendite von 5,8 Prozent, ein VaR von 14,3 Prozent und ein CVaR von 24,2 Prozent. Bei der angegebenen Rendite würden Sie mit 100.000 Euro Kapitaleinsatz nach zehn Jahren rund 175.735 Euro erzielen. Auch hier finden Sie bei der Renditeangabe dieselbe Erläuterung wie zuvor beschrieben. Das offensive Portfolio setzt sich fast ausschließlich aus Aktien-ETFs zusammen, die sich zum großen Teil auf Märkte aus den Industrieländern und zum kleinen Teil aus Schwellenländern beziehen. Ein weiterer kleiner Teil besteht zum Beispiel aus Anleihen aus Industriestaaten und den Schwellenländern.
Welche Investmentstrategie verfolgt Whitebox?
Die Beispiele illustrieren nicht nur die Renditen und Risiken, die je nach Anlegerausrichtung über einen längeren Anlagezeitraum realistisch sind. Die Portfoliostruktur zeigt auch ein wichtiges Merkmal unseres Anlageansatzes: Wir streuen Ihr Kapital im Endeffekt auf tausende verschiedene Aktien und Anleihen und auf weitere Anlageklassen wie zum Beispiel Rohstoffe und Währungen. Diese Art der Vermögensallokation hat sich seit langem bewährt und kennzeichnet ein diversifiziertes Portfolio, das nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken auf viele Schultern verteilt.
Welche Investmentphilosophie steckt hinter Whitebox?
Auch wenn wir ein digitaler Vermögensverwalter sind, so stehen hinter unserer Anlagestrategie erprobte Investmentmethoden, die von Menschen aus Fleisch und Blut gemacht wurden. Mit Hilfe von ETFs setzen wir auf günstig bewertete Anlageklassen, Sektoren und Regionen, die an den Börsen über Aufwärtspotenzial verfügen. Und damit meinen wir nicht kurzfristige Phasen oder Trends, sondern eine positive Wertentwicklung über mehrere Jahre. Dahinter steht die an der Börse bewährte Value-Strategie. Sie besagt, dass die Kurse und Preise von Vermögenswerten an den Märkten langfristig um ihre inneren Werte schwanken.
Unser Ziel ist es, diese Schwankungen zu unserem Vorteil zu nutzen: Indem wir zum Beispiel auf Aktien setzen, die deutlich unter ihren errechneten inneren Werten liegen. Eine typische Marktphase dafür sind deutliche Kurseinbrüche an den Märkten, etwa durch exogene Schocks wie jüngst das Corona-Virus. Wenn sich weltweit die Aktienmärkte auf Talfahrt begeben, heißt das noch lange nicht, dass einzelne Unternehmen oder Branchen schlecht aufgestellt sind. Die Aktien von solide wirtschaftenden Unternehmen haben gute Chancen in Kursaufschwüngen verlorenen Boden gutzumachen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Kurse aufgrund emotionaler und irrationaler Panikverkäufe unter ihren fairen Wert fallen, wie etwa während des Corona-Crashs im Februar/März 2020. Auf diese Weise sollen unsere Investments von der Kursentwicklung profitieren, wenn ihr Börsenwert wieder in Richtung ihrer fundamental angemessenen Werte steigt. Dieses Prinzip beziehen wir nicht nur auf Aktien, sondern auch auf andere Anlageklassen sowie Branchen oder Regionen. Im Fokus steht stets die langfristige Sicht und keine kurze Trendphase.
Was bedeutet „risikoadjustierte Rendite“?
Zu guter Letzt noch ein kleiner Exkurs zum Thema Rendite versus Risiko. Wie die Fondsanalystin Natalia Wolfstetter von der Ratingagentur Morningstar in Ihrem Beitrag „Auf die risikobereinigte Performance kommt es an“ anmerkt, konzentrieren sich Privatanleger bei der Beurteilung ihres Anlageerfolgs zumeist auf die absolute Rendite eines Investments. Dies ist ihrer Ansicht nach zu kurz gegriffen. „Anleger bewerten ein Investment häufig nur anhand der erzielten Rendite – ohne dabei das eingegangene Risiko zu berücksichtigen.“
„Die Risiken auszublenden, ist jedoch ein Fehler“, konstatiert die Expertin. Anleger sollten sich zum Beispiel mit der Frage beschäftigen, ob die Rendite eines Fonds auch in Anbetracht der eingegangenen Risiken noch attraktiv ist. „Eine hohe absolute Rendite kann nämlich bedeuten, dass dafür auch sehr hohe Risiken eingegangen wurden, was in schwierigen Zeiten entsprechend starke Verlustrisiken implizieren könnte“, so Wolfstetter.
Aus diesem Grund entwickelte der US-Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger William Sharpe die Kennzahl Sharpe Ratio. Für deren Berechnung wird zunächst die Verzinsung einer risikolosen Geldanlage (Geldmarktzins) von der Rendite des Investments abgezogen. Die verbleibende Rendite wird durch das eingegangene Risiko geteilt. Damit sind die Kursschwankungen (Standardabweichung) gemeint, auch Volatilität genannt. Je mehr Ertrag ein Investment pro Risikoeinheit erwirtschaftet, desto besser werden Anleger für das eingegangene Risiko entlohnt und desto höher fällt die Sharpe Ratio aus.
Dazu ein einfaches Beispiel: Der risikofreie Zins beträgt 1 Prozent.
- Anton erzielt mit einem Fonds in einem Jahr eine Rendite von 11 Prozent. Die Volatilität des Fonds A liegt bei 20 Prozent: Berechnung der Sharpe Ratio: (11-1) : 20 = 0,5
- Caroline erzielt mit einem Fonds eine Rendite von 9 Prozent. Die Volatilität des Fonds B beträgt 15 Prozent. Berechnung der Sharpe Ratio: (9-1):15 = 0,53
Höhere Rendite ≠ Besseres Investment
Zwar erwirtschaftet Anton eine höhere (absolute) Rendite als Caroline. Allerdings liefert Carolines Investment mehr Rendite für das eingegangene Risiko. Natalia Wolfstetter würde Fonds B gegenüber Fonds A vorziehen. Je höher die Volatilität eines Vermögenswerts, desto höhere Renditen sind erforderlich, um eine hohe Sharpe Ratio zu erzielen. Vermögenswerte mit einer geringen Volatilität benötigen hingegen kleinere Renditen, um eine attraktive Sharpe Ratio auszuweisen. „Eine hohe Sharpe Ratio garantiert somit nicht, dass ein Fonds risikoarm ist. Eine hohe Sharpe Ratio ergibt sich auch dann, wenn ein Fonds Anleger für hohe Risiken mit einer entsprechend hohen Rendite kompensiert“, schlussfolgert Wolfstetter. Die Expertin räumt zudem ein, dass die Aussagekraft der Sharpe Ratio bei negativen Renditewerten leidet. „In diesem Fall weisen Fonds bei gleichem Ertrag eine geringe Sharpe Ratio auf, auch wenn sie eine niedrigere Volatilität gezeigt haben.“
Der Exkurs zur risikoadjustierten Rendite zeigt, wie vielschichtig das Thema Rendite ist. Nur weil ein Investment eine höhere (absolute) Rendite erzielt, ist es nicht unbedingt das klügere Investment. Auf Dauer zahlt es sich aus, die Risiken im Blick zu haben und entsprechend zu handeln. Welche Risiken welchen Chancen in einem breit aufgestellten Portfolio in welchem Maße gegenüberstehen, ist für Privatanleger nur sehr schwer oder überhaupt nicht einschätzbar. Dieses Know-how bieten wir Ihnen als Ihr digitaler Vermögensverwalter. Denn Whitebox verfügt nicht nur über die dazu notwendigen Analyse- und Berechnungstools, sondern auch über die Expertise, mit der Sie an den Märkten langfristig – und zwar nicht nur in einem, sondern in möglichst vielen Szenarien – gut aufgestellt sind.
Wenn Sie sich noch tiefgründiger mit dem Thema „Rendite“ beschäftigen möchten, lesen Sie gerne unseren Beitrag „Rendite berechnen und vergleichen“.