Termingeld: Zwischenlösung ohne Rendite
Klassische Sparanlagen wie Termingeld eignen sich nicht mehr zur Geldvermehrung, seit die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf null Prozent gesenkt hat – höchstens noch als kurzfristige Zwischenlösung. Nutzen Sie Alternativen, wenn Sie Ihr Erspartes profitabel anlegen möchten. Dabei ist es entscheidend, dass Sie die Renditechancen auf Ihren Risikoappetit anpassen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Termingeld bringt feste Zinsen für eine feste Laufzeit.
- Die Laufzeit kann individuell gewählt und in der Regel verlängert werden.
- Die Kontoführung ist kostenlos.
- Die Anlage ist zwar sicher, aber die Verzinsung liegt meist unterhalb der Inflationsrate.
- Möchten Sie, dass Ihr Geld Gewinn erzielt, müssen Sie auf andere Wertanlagen setzen.
Was kennzeichnet Termingeld?
Als Termingelder werden allgemein alle kurz- bis mittelfristigen Einlagen bei Kreditinstituten bezeichnet, die
- mit festgelegter Laufzeit
- zu einem feststehenden Zinssatz angelegt und
- zu einem festgelegten Termin ausgezahlt werden.
Das Kreditinstitut muss die zum Zeitpunkt der Anlage vereinbarten Zinsen für den gesamten Zeitraum zahlen. Sie als Anleger profitieren also davon, die Rendite vorab genau kalkulieren zu können. Während des Anlagezeitraums können Sie nur in Ausnahmefällen auf das Geld zugreifen. Vor allem dieser Aspekt unterscheidet Termingeld von anderen Anlegeformen.
Das eigentliche Alleinstellungsmerkmal ist, dass Sie Ihr Kapital für einen bestimmten Zeitraum festlegen. Das unterscheidet Termingelder von den meisten anderen Spareinlagen, bei denen Sie zumindest unter Einhaltung einer Kündigungsfrist Ihr Geld abrufen können. Am stärksten unterscheidet es sich aber vom Tagesgeld. Denn bei dieser Anlageform gibt es weder festgelegte Laufzeiten noch Kündigungstermine: Das Kapital ist täglich verfügbar.
Sind Termingeld und Festgeld das Gleiche?
Teils ja: Termingeld gliedert sich in zwei Varianten. Zum einen eben in Festgeldanlagen: Dabei legen Sie Ihr Geld für einen festen Zeitraum (Laufzeit) und Zinssatz fix an. Die andere Variante ist das Kündigungsgeld. Dieses kann zwar (dem Namen entsprechend) jederzeit gekündigt werden – allerdings im Rahmen einer zuvor mit der Bank vereinbarten Frist. Möchten Sie Ihr Geld irgendwann anderweitig einsetzen, müssen Sie diese Frist wahren.
Vorteile Termingeld:
- sichere Geldanlage
- Stabilität
- für alle Sparer geeignet
- verfügbar bei allen Kreditinstituten
Nachteile Termingeld:
- kaum Flexibilität
- geringe Rendite
- bei höherer Rendite sehr lange Bindung
- geringere Liquidität
- Vermögen wächst langsam
Warum ist Termingeld aktuell keine gute Anlageoption?
Bis vor einigen Jahren konnten Sie als Anleger Ihr Erspartes mit Termingeld problemlos vermehren. Sie vermieden jedes Risiko – und nach einigen Jahren erzielten Sie eine solide Rendite. Legen Sie heute Geld in Form von Termingeld ein Jahr lang an, erhalten Sie einen Zinssatz von durchschnittlich 0,4 Prozent. Bei drei Jahren sind es 0,6 Prozent und bei fünf Jahren 0,74 Prozent.
Die Inflation lag 2019 aber bei 1,4 Prozent. Für 2020 sind angesichts der Corona-Krise zwar nur zwischen 0,1 und 0,5 Prozent zu erwarten. Damit ist Termingeld aber dennoch keine gute Alternative, wenn Sie mehr aus Ihrem Geld machen wollen. Bei anderen klassischen Geldanlagen wie dem Sparbuch oder Tagesgeld sieht es ähnlich aus. Sie sind ebenso wie Termingeld eine Zwischenlösung, wenn Sie Ihr Geld kurzfristig parken möchten. Denn Geld und Zinssatz sind für die gesamte Laufzeit sicher sowie unabhängig von Kurs- und Zinsschwankungen. Doch die Verzinsung ist so gering, dass auch bei diesen Varianten der angelegte Betrag in der Regel real an Wert verliert.
Welche Alternativen zum Termingeld gibt es?
Die geringe Rendite von Termingeld schreckt Sie ab? Das ist vor allem bei den aktuell historisch niedrigen Zinsen gut, denn Sie wollen Ihr Geld ja vermehren. Wenn Sie Kapital mit höheren Renditechancen anlegen wollen, müssen Sie dafür auch gewisse Risiken eingehen. Gleichwohl können Sie diese über die Wahl des Investments steuern. Eine entscheidende Basis für den Erfolg einer langfristigen Geldanlage ist, dass Sie Ihr Kapital möglichst breit streuen, Stichwort Diversifikation. Dafür eignen sich Fonds am allerbesten. Denn darüber verteilen Sie Ihr Kapital auf viele verschiedene Einzelinvestments. Fonds können grundsätzlich aktiv oder passiv gemanagt werden:
- aktiv gemanagte Investmentfonds (wie Aktien-, Anleihen- oder Immobilienfonds): Als Anleger überlassen Sie Investmententscheidungen und -umschichtungen dem Fondsmanagement.
- passive Investmentfonds wie ETFs (engl. Exchange Traded Funds): ETFs bilden einen bestimmten Ausgangsindex möglichst exakt und kostengünstig ab.
Aktiv gemanagte Investmentfonds
Investmentfonds fassen die Gelder mehrerer Anleger zusammen. Es gibt sie grundsätzlich zu allen Assetklassen (z. B. Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe), Regionen, Sektoren und Themen oder als Mischfonds. Das heißt, dass sie in eine Mischung verschiedener Anlageklassen investieren. Ihr großer Vorteil ist, dass sie das Risiko streuen und Wertschwankungen ausgleichen. Denn ein Fonds investiert gemäß seinen Anlagegrundsätzen in verschiedene Vermögenswerte.
Aktives Management bedeutet: Ein (oder mehrere) Fondsmanager entscheiden darüber, welche Wertpapiere er für den Fonds kauft bzw. verkauft. Ziel des Fondsmanagement ist es, eine möglichst hohe Rendite für die Anleger zu erreichen – und dabei möglichst den Markt zu schlagen. Der Fondsmanager-Einsatz hat aber zur Folge, dass diese Variante vergleichsweise kostenintensiv ist.
Aktienfonds: Aufgrund kurzfristiger Auf- und Abwärtsbewegungen an den Börsen gelten Aktien in Deutschland immer noch als riskant. Dabei ist ihr Wertzuwachs in den vergangenen Jahren deutlich stabiler und höher gewesen als der vieler anderer Anlagen. Dabei bieten Aktienfonds den Vorteil, das Risiko zu minimieren und Schwankungen der Einzelwerte auszugleichen. Denn sie investieren (in Deutschland) in mindestens 16 bis hin zu hunderten verschiedene Papiere. Dabei darf keines mehr als ein Zehntel des Fondsvermögens ausmachen.
Anleihenfonds: Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten ziehen viele Anleger Anleihenfonds vor. Sie investieren in festverzinsliche Wertpapiere und erzielen ihre Erträge aus den Zinszahlungen sowie dem Wertzuwachs der gehaltenen Titel. Anleihenfonds haben oft den Ruf, ein geringeres oder zumindest besser kalkulierbares Risiko als andere Fonds zu haben.
Das liegt daran, dass die Wertschwankungen von Anleihen im Durchschnitt geringer sind als die von Aktien. Außerdem müssen die Emittenten , meist Staaten oder Unternehmen, ihre Bonität bewerten lassen. Bei Unternehmensanleihen ist es zudem so, dass ihre Halter im Falle einer Insolvenz des Unternehmens vor den Aktionären bedient werden.
Immobilienfonds: Können Sie sich die Investition in eine Immobilie nicht leisten oder scheuen die Abzahlung eines Kredits, können sie alternativ in einen Immobilienfonds investieren. Immobilienfonds sammeln das Geld mehrerer Anleger ein und finanzieren unterschiedliche Projekte wie Einkaufszentren, Hotels oder Gewerbeliegenschaften. Es gibt offene und geschlossene Immobilienfonds. Offene Immobilienfonds nehmen Anlagegelder uneingeschränkt an. Auch mit kleinen Beträgen können Sie sich beteiligen. Geschlossene Immobilienfonds legen ihr Kapital oft nur in eine Immobilie an. Ist ein festgelegtes Höchstvolumen erreicht, kann niemand mehr investieren.
Anteile an offenen Immobilienfonds müssen vor der Rückgabe an die Fondsgesellschaft mindestens 24 Monate gehalten werden. Zudem gilt eine einjährige Rückgabefrist. Anleger müssen also bereits ein Jahr vor der geplanten Rückgabe unwiderruflich erklären, dass sie ihre Anteile zurückgeben wollen.
Passive Investmentfonds: Exchange Traded Funds (ETFs)
ETF steht für Exchange Traded Fund, das heißt soviel wie börsengehandelter Fonds. Bei den ETFs handelt es sich ebenfalls um Investmentfonds. Doch im Gegensatz zu den klassischen Varianten, wie Immobilien- oder Aktienfonds, werden sie weitestgehend passiv gemanagt. Die größten und gängigsten ETFs sind Indexfonds, die repräsentative Marktindizes eins zu eins nachbilden. Das können Börsenindizes wie der Deutschen Aktienindex (DAX), der US-amerikanische S&P 500 oder der Weltaktienfonds MSCI World sein.
Seit einigen Jahren werden immer mehr ETFs angeboten, die unterschiedliche Anlagestrategien verfolgen, mit denen sie eine bessere Performance erzielen wollen als solche Indizes. Aber: Nach wie vor sind die gängigsten ETFs Indexfonds, die repräsentative Aktien- oder Anleihenindizes abbilden. Für alle ETFs gilt:
- Sie sind flexibel. Anleger können sie genauso schnell kaufen und verkaufen wie eine Aktie.
- Die Gebühren sind meist günstiger als bei anderen Anlagen.
- Darüber hinaus sind sie leicht zu handhaben.
Wie kann ich mein Geld sicher anlegen und trotzdem eine attraktive Rendite erzielen?
Ist Ihnen als Anleger Sicherheit genauso wichtig wie Rendite, ist Diversifikation grundlegend – also die Streuung Ihres Geldes auf viele verschiedene Werte. Whitebox ist ein digitaler Vermögensverwalter. Als Experten managen wir Ihre Geldanlage so passiv wie möglich und so aktiv wie nötig – unterstützt durch technische Algorithmen und auf Basis des Value-Ansatzes.
Value Investing (wertorientiertes Investieren) bedeutet, Aktien, Anleihen oder andere Anlageinstrumente zu einem Marktpreis zu erwerben, der deutlich unter ihrem realwirtschaftlich begründeten (inneren) Wert liegt, also unterbewertet sind. Denn erfahrungsgemäß schwanken die Marktpreise langfristig immer um den fairen, inneren Wert.
Als langfristig orientierter Vermögensverwalter stehen für uns Sicherheit und Vermehrung des Vermögens unserer Kunden an erster Stelle. Daher bieten wir höchst diversifizierte ETF-Portfolios an, um bessere risikoadjustierte Renditen zu ermöglichen. Wir erstellen für Sie ein Portfolio, das Ihren individuellen Wunsch nach Sicherheit und Gewinn gleichermaßen berücksichtigt.