Pressemitteilung

Whitebox Rendite Radar 2022: Verluste der Finanzkrise verdoppelt – mit Lichtblick für 2023

Freiburg, 14.02.2023

  • Der Whitebox Rendite Radar verzeichnet historisch einmalige Werte seit der Datenerfassung im Jahr 1999.
  • Jede Assetklasse erlitt Kursverluste: Summiert auf 421 Milliarden Euro sind diese fast doppelt so hoch wie in der Finanzkrise 2008.
  • Mit insgesamt 84 Milliarden Euro stiegen dagegen laufenden Erträge so stark wie seit 2008 nicht mehr.

Es sind Verluste, die selbst jene im Jahr der Finanzkrise 2008 verblassen lassen: Die Finanzerträge privater Haushalte stürzten 2022 mit 337 Milliarden Euro ins Minus. Dabei sahen die Zahlen für alle Assetklassen düster aus: Ausnahmslos jede erlitt Kursverluste – das gab es so noch nie. Das ist das Ergebnis des Whitebox Rendite Radar 2022, der die Finanzerträge deutscher Privatanleger nach allen wesentlichen Anlagekategorien und Ertragskomponenten analysiert.

In Summe konnten Privatanleger laufende Erträge von 84 Milliarden Euro generieren. Dagegen standen Kursverluste von 421 Milliarden Euro. Letzteres ist fast doppelt so viel wie zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008, bei dem die Erträge mit 251 Milliarden ins Minus rutschten.

"Auch die Tatsache, dass die gesamten Kursgewinne der vorangegangenen sieben Jahre aufgebraucht wurden, zeigt wie ungewöhnlich (herausfordernd?) das abgelaufene Jahr für Privatanleger war", ordnet Salome Preiswerk, CEO von Whitebox, die Performance des Jahres 2022 historisch ein.

Realrendite 2022 zweistellig negativ

Die hohen Kursverluste schlagen sich auch in der Rendite privater Anleger nieder. So lag diese 2022 bei minus 4,4 Prozent – real also nach Inflation sogar bei minus 12,3 Prozent. Somit liegt die Realrendite 2022 erstmals seit Beginn der Datenerhebungen für ein gesamtes Jahr zweistellig im Negativen. Während der Finanzkrise lag der reale Verlust "nur" bei 5,2 Prozent, also nicht einmal halb so hoch.

Kehrtwende zum Ende des Jahres

Das Ende des Jahres brachte Hoffnung auf eine Kehrtwende. Nachdem die Zahlen für die Finanzerträge 2022 drei Quartale in Folge negativ ausfielen, schloss das vierte Quartal mit einem Plus von 74 Milliarden ab. Es ist Besserung zu erwarten: Seit der Aufzeichnung der Zahlen 1999 wurden noch nie zwei negative Jahre in Folge verzeichnet. Zudem fiel der Verlust 2022 fast ausschließlich im ersten Halbjahr an. Im zweiten Halbjahr konnte das positive vierte Quartal den Verlust des dritten Quartals beinahe ausgleichen.

“Die Erholung zum Ende des Jahres 2022 könnte ein Indiz dafür sein, dass die Talsohle erreicht wurde. Die Gelegenheit für Anleger ist nun gut, zu günstigen Kursen einzusteigen”, fährt Salome Preiswerk fort. "Mut macht auch, dass sich die Trendwende im Januar 2023 dynamisch fortgesetzt hat. Die Kursgewinne lagen über alle Anlageklassen hinweg bei über €70Mrd und damit sogar deutlich über denen des gesamten vierten Quartals 2022", so Salome Preiswerk weiter.

Laufende Erträge mit stärkstem Anstieg seit 2008

Dafür spricht auch das Plus an laufenden Erträgen: Mit 84 Milliarden an Erträgen (Dividenden, Zinsen, Ausschüttungen) 2022 konnten Privatanleger fünf Prozent mehr gegenüber der Vorjahrsperiode erwirtschaften – das ist der höchste Anstieg seit 2008.

Die Zuwächse entfallen im Wesentlichen auf Aktien und Fonds, die zusammen 7,5 Milliarden Euro Mehrertrag gegenüber dem Vorjahr generiert haben. Auch Anleihen und Einlagen konnten das erste Mal seit über einem Jahrzehnt ihre Erträge geringfügig steigern.

Aktien und Fonds gewinnen an Bedeutung

Derzeit machen Aktien nur 12 Prozent des Finanzvermögens von Privatanlegern aus – dabei haben sie seit 2018 aber mit 58 Prozent mit Abstand die höchsten Finanzerträge generiert. Alle anderen Anlageklassen weisen in einem Zeitraum über fünf Jahre Kursverluste auf.

„Selbst ein Jahr voller negativer Rekordzahlen hat gezeigt, dass es sich auszahlt, langfristig in Aktien und Fonds investiert zu sein. Das Problem der negativen Realrendite ist auch mit Zinserhöhungen nicht gelöst – daher bleiben Aktien insbesondere bei erhöhten Inflationswerten weiterhin die beste Option für eine erfolgreiche Geldanlage. Anleger sollten nicht einfach auf ihren Einlagen "sitzen", sondern ihr Vermögen in professionelle Hände geben, beispielsweise mit einem kostengünstigen Investment in ETFs, um in den kommenden Jahren davon zu profitieren”, schließt Whitebox-Gründerin Salome Preiswerk.

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Über Whitebox

Whitebox ist einer der führenden unabhängigen digitalen Vermögensverwalter Deutschlands. Das Unternehmen bietet mehrere Anlagestrategien an. Dabei investiert Whitebox vor allem in unterbewertete Anlageklassen, die mit kostengünstigen, börsengehandelten Indexfonds (ETFs) abgebildet werden.

Bei der Optimierung der Kundenportfolios setzt Whitebox auf die jüngsten Erkenntnisse der Finanzmarktforschung. Der digitale Vermögensverwalter ist seit Anfang 2016 am deutschen Markt aktiv und wurde bereits mehrfach als bester Robo-Advisor Deutschlands ausgezeichnet.

Pressekontakt:

Dr. Holger Handstein
fischerAppelt, relations GmbH
Tel.: +49 (0)151 624 821 85
E-Mail: holger.handstein@fischerappelt.de

Über den Whitebox Rendite Radar

Der Whitebox Rendite Radar basiert auf BC Investment Data, einer proprietären Datenbank von Barkow Consulting, die speziell zur Analyse von Investmenttrends in Deutschland und Europa entwickelt worden ist. Als Basis dienen unter anderem Daten der EZB, der Deutschen Bundesbank, destatis, Eurostat, der Deutschen Börse, der Bafin sowie des GDV. BC Investment Data kombiniert zusätzlich klassisch deskriptive Methoden der Statistik mit Verfahren des maschinellen Lernens zur Variablenselektion sowie der Konstruktion und der Berechnung einer Vielzahl von Modellen, mit denen Datenlücken geschlossen werden. Die finale Modellselektion basiert dann auf der historischen Prognosegüte in Verbindung mit Expertenwissen aus jahrzehntelanger Marktkenntnis.