Aktienfonds: So steigern Sie Ihre Renditechancen
Haben Sie auch schon mal daran gedacht, einen Aktienfonds zu kaufen? Weil Sie von den langfristig attraktiven Renditen gehört haben und lieber breit streuen als in einzelne Aktien investieren wollen? Ja, Aktienfonds können attraktive Anlagen sein. Bevor Sie zugreifen, sollten Sie aber ein paar Dinge wissen.
Das haben Sie sicher schon mal gehört: Hätten Sie zum Beispiel Ende 1994 DAX-Aktien gekauft und 25 Jahre bis Ende 2019 gehalten, wären Sie auf eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,6 Prozent gekommen. Diese Art von Rechnung präsentiert das Deutsche Aktieninstitut alljährlich. Am sogenannten Renditedreieck können Sie die Renditen für andere Zeiträume ablesen. Auf längere Sicht sind die Ergebnisse (fast) immer beindruckend. Wenn Sie das mit Ihren mageren Zinsen auf Tagesgeld oder dem Sparkonto vergleichen, ist es verständlich, dass Sie auch einmal an Aktienfonds denken.
Doch was sind Aktienfonds überhaupt? Im Prinzip ist ein Aktienfonds ein Korb voller Aktien. In diesen Korb zahlen Anleger Geld ein (und das können ganz kleine Summen sein), das Fondsgesellschaften – korrekterweise „Kapitalverwaltungsgesellschaften“, kurz KVG – dann in Aktien anlegen. Wenn die Unternehmen, in die der Fondsmanager investiert, erfolgreich sind und auskömmliche Gewinne erzielen, steigen die Aktienkurse und damit auch der Wert des Fonds. Abgesehen davon, dass das alles sehr einfach und die Mindestanlagesumme klein ist, liegt der Vorteil vor allem in der Diversifikation: Da sich nicht alle Aktien gut entwickeln, können gut performende Aktien die Kursverluste ausgleichen – und somit das Verlustrisiko für Anleger in Grenzen halten.
Zwar ist es möglich, sich selbst ein diversifiziertes Portfolio über den Einzelkauf von Aktien zusammenzustellen. Das ist aber viel mühsamer und teurer.
Aktiv und passiv: beides ist möglich
Wie bei Fonds generell gibt es auch bei Aktienfonds zwei Typen: aktiv gemanagte und passiv gemanagte Fonds, also ETFs. Bei aktiv gemanagten Fonds, die schon lange existieren, entscheidet das Fondsmanagement über die Auswahl der Aktien. Es analysiert also, wählt aus, kauft und verkauft. Es hat den Ehrgeiz, eine marktüberdurchschnittliche Rendite zu erzielen (was aber meist nicht klappt, siehe unten). Indexfonds, die in der börsengehandelten Form in Deutschland erst seit dem Jahr 2000 am Markt sind, bilden hingegen nur einen Aktienindex ab, etwa den Dax, den S&P 500 oder den Euro Stoxx 50. Sie haben also gar nicht den Anspruch, eine marktüberdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften, sondern bescheiden sich mit der „Marktrendite“.
Fonds: Unter strenger Beobachtung
Sie fragen sich jetzt sicher: Ist das nicht trotzdem alles viel zu riskant? Was das Vehikel Fonds angeht, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen: Aktienfonds – aktive und passive – sind wie alle Investmentfonds insolvenzgeschützt. Denn das Anlagevermögen ist Sondervermögen. Es gehört also nicht der Fondsgesellschaft, sondern wird separat verwahrt bei einer Depotbank. Sollten Fondsgesellschaft oder Depotbank in Schieflage geraten, wäre das Fondsvermögen nicht betroffen. Außerdem gelten für Investmentfonds und Fondsanbieter strenge rechtliche bzw. regulatorische Vorschriften.
Langer Atem gefragt
Und die Kursrisiken? Sie haben vielleicht noch den Börsen-Crash während der Finanzkrise oder zuletzt während der Corona-Krise im Kopf. Es stimmt: An den Aktienmärkten kann es hoch und runter gehen, manchmal auch ziemlich heftig. Zahlreiche Studien, nicht nur die vom DAI, zeigen aber: Langfristig geht es nach oben. Wer also lange genug anlegt, den brauchen kurzfristige Schwankungen nicht zu interessieren.
Aktiv versus passiv: Ehrgeiz zahlt sich nicht aus
Und sind nun aktive Fonds oder passive Fonds besser? Die Studienlage ist eindeutig: Langfristig kann kaum ein aktiver Fondsmanager den Index schlagen. Indexfonds schneiden auf lange Sicht besser ab als die allermeisten aktiv verwalteten Fonds. Daher ist es aus Perspektive des langfristig orientierten Anlegers sinnvoller, in ETFs zu investieren.
ETFs performen auch deshalb besser, weil die Kostenbelastung geringer ist. Während bei aktiven Fondsanlagen jährlich zwischen 1,5 und 2 Prozent an Gebühren aus dem Fondsvolumen anfallen, kommen ETFs im Schnitt nicht mal auf 0,5 Prozent im Jahr. Außerdem fallen beim Kauf von ETFs keine Ausgabeaufschläge an, die Sie als Anleger von aktiv gemanagten Fonds zahlen müssen. Auf lange Sicht macht sich dieser Unterschied stark bemerkbar.
Aktienfonds als Baustein im Portfolio
Aktienfonds, speziell in der passiven Form, sind also alles in allem empfehlenswerte Anlagen. Wichtig ist aber, dass Ihr Anlagehorizont mindestens zehn Jahre beträgt, besser noch 20 Jahre. Außerdem sollten Sie, bei allen Diversifizierungsvorteilen von Aktienfonds, nicht nur auf diese setzen, sondern auch auf andere Anlageklassen wie Anleihen, gegebenenfalls auch auf Rohstoffe wie Gold, Infrastrukturinvestments oder Immobilienanlagen. Wie Sie die Anlagen aufteilen, hängt von Ihrer Risikoneigung und Ihrem Anlagehorizont ab.
Wenn Sie sich nicht selbst mit der Aufteilung des Portfolios beschäftigen wollen oder können, können Sie das auch einem Profi überlassen. Whitebox betreibt aktives Portfoliomanagement auf Basis eines Value-Ansatzes und investiert in unterbewerte Anlageklassen. Diese bilden wir über passiv gemanagte Fonds ab, von deren Vorteilen gegenüber aktiv gemanagten Fonds wir überzeugt sind. Mit passiven Fonds setzen wir auf ganz unterschiedliche Anlageklassen – abhängig von Ihrer Risikoneigung und Ihrem Anlagehorizont. Grundsätzlich gilt: Je höher Ihre Risikobereitschaft, desto höher die Aktienquote. Für risikoaffinere Anleger können wir außerdem alternative Investments beimischen, also Immobilien-, Rohstoff- und Infrastrukturanlagen.